Tagebuch

Tagebucheintrag

8. Juli 2005 / Japan

Mit dem Bus fahre ich wieder ins Zentrum von Kyoto, doch irgendwie macht mir das herumlaufen überhaupt keinen Spass. Eigentlich schmerzt der Leistenbruch kaum, doch vor allem beim laufen spüre ich den Druck auf den Eingeweiden, die es mir durch den Bruch presst. Schon bald bin ich wieder zurück in der Jugendherberge und erkundige mich nach einem Spital. Gleich um die Ecke ist eines und ein Arzt hat auch gleich Zeit für mich. Die Diagnose kenne ich ja schon und ist auch vom Arzt schnell gestellt. Ich will mich so schnell wie möglich ins Spital einweisen lassen, wenn möglich in Yokohama. Die Anfrage dauert länger und ein Operationstermin ist erst nach Mitte August in Sicht. Ich will wissen, ob es ein Spital zwischen hier und Tokyo gibt, das den Eingriff früher vornehmen kann. Dann bietet mir der Arzt hier an, gleich heute zu operieren, doch das scheitert daran, dass ich nicht in Cash zahlen kann. Man findet mir die Adresse eines anderen Spital in Kyoto und der Arzt dort spricht sehr gut English. Ich gehe zur Jugendherberge, packe meine Sachen und fahre zum Rakusai Newtown-Spital etwas ausserhalb. Auch hier ist die Diagnose schnell gestellt und ein Operations-Termin für nächsten Freitag verfügbar. Ich sage zu, man macht die üblichen Abklärungen, Bluttest, EKG und mein Eintritt ist am nächsten Donnerstag. Ich muss jetzt zwar eine knappe Woche hier in der Umgebung warten, aber ich will den Leistebbruch hier in Japan behandelt wissen. Eine Standard-Operation hier ist mir lieber als eine Notfall-Operation in Russland. Es wird Abend bis ich aus Kyoto raus fahre und in der Nähe von Otsu das Zelt stelle.

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