Ich sammle meine über viele Wohnungen in Bol. Vruda verteilten Sachen zusammen und Aramais und Chashbar lassen mich natürlich nicht ziehen, bevor ich nicht noch einmal richtig gegessen habe. Nach Mittag gehts los, kalt, blauer Himmel. Ich bin erst nicht auf der Hauptstrasse nach Estland unterwegs, auf der Nebenstrasse liegt an schattigen Stellen zentimeterdick Eis. Und dann gehts eben sehr langsam vorwärts. Ein paar Kilometer aber nur und schon bin ich auf der freien Hauptstrasse nach Estland und bald vor der Grenze. Dann das Motorrad mit günstigem Benzin und Wodka volltanken und weiter gehts. Bis zur russischen Grenzkontrolle kommt man allerdings nur, wenn man vorher bei einem anderen Büro einen Talon kauft. Also wieder zurückfahren, Talon kaufen und wieder zur Grenze. Und dann läuft alles viel schmerzloser als erwartet: keine langen Schlangen, keine rigorosen Kontrollen, Estland stempelt nicht einmal den Pass. Da wäre ich nun, zurück in der EU. Nur schon der Grenzort Narva scheint sehr modern. Die ersten Kilometer sind ziemlich bewegend, irgendwie habe ich einfach das Gefühl es folgen nur noch ein paar Kurven und dann bin ich wieder auf bekannten Strassen unterwegs. Es ist allerdings schon noch etwas weiter. Dafür hat die Strasse eine lange nicht mehr gefahrene Qualität, ganz fein, gesponsert von der EU. Bald schon wirds dunkel, Hotels sind schon entlang der Strasse angeschrieben, alles ganz einfach. Am Empfang des Hotels in Toyla habe ich als Gast wieder einmal das Gefühl, willkommen zu sein: zwei Minuten für die Formalitäten und schon bin ich auf dem Zimmer. Es ist eher ein Sanatorium hier, mit Pool, Sauna und allem drum und dran. Und als Gäste hat es viele Finnen. |