Tagebuch

Tagebucheintrag

26. August 2003 / Turkey

Ganze 3 Stunden hat mich der Grenzübergang in die Türkei gekostet. Allerdings blieb dieser Übergang ohne grosse finanzielle Folgen. Ab Mittag bin ich wieder in der Türkei, und das fühlt sich an als ob man wieder im Westen ist: Alles ist mit lateinischen Buchstaben angeschrieben und auch der Verhüllungsgrad ist wieder tiefer. Auch in der Türkei folgt wieder Flachland, doch nach 100km überquere ich den Tigris und ab hier hat es wieder Berge. Endlich wieder Kurven und Steigungen und mit der Höhe auch kühle Temperaturen. Aber auch geringere Geschwindgkeit. Ausserdem komme ich heute auch in kurdische Gebiete, und hier ist die türkische Militärpräsenz massiv. Etwa alle 5-10km hat es eine Kontrolle und den Pass zeigen genügt hier nicht mehr: Per Telefon wird nachgefragt, ob Person und Fahrzeug wirklich am im Pass vermerkten Ort und Zeit die Grenze passiert haben. Das dauert und beim Eindunkeln bin ich irgendwo in den Bergen Kurdistans. Das Militär erlaubt mir nicht, in deren Nähe zu campen, also probiere ich es im nächsten Dörfchen. Dort schaffe ich es aber auch nicht, denn ich werde sofort von einer Familie eingeladen. Ich werde zum Abendessen eingeladen, das ich zusammen mit dem Hausherr esse, in Abwesenheit der Köchin. Auch den Stolz der Kurden bekomme ich schnell zu spüren und aus ihrer Abneigung gegen die Türken machen sie überhaupt keinen Hehl. Für die Nacht bekomme ich dann ein Zimmer ganz allein für mich, obwohl ich versuchte klar zu machen, dass ich auch draussen schlafe. Die Gastfreundschaft hier ist sensationell.

Turkey Der Tigris nahe der türkisch-irakischen Grenze. Turkey Endlich wieder Berge in der Türkei. Turkey Einige fahren zu schnell. Turkey Kurdische Kinder.

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