Tagebuch
Tagebucheintrag<< Zurück zur Monatsauswahl << Zurück zur Tagesauswahl24. Februar 2004 / Bangladesh | Fahren nach Sonnenstand bringt mich auf die richtige Strasse Richtung Chittagong, denn angeschrieben ist natürlich fast nichts. Die Strasse ist gut, aber es ist die Hauptstrasse zwischen der Hauptstadt und dem Haupthafen des Landes in Chittagong, es hat also viele Lastwagen. Nach kurzer Zeit reisst wieder einmal ein Nippel des Kupplungskabels ab. Ich stosse das Motorrad aus dem Dorf raus, damit ich nicht gerade hundert Bangladescher um mich herum habe während der Reparatur. Trotzdem, zwei Dutzend stehen dann doch um mich herum während ich schraube. Aufforderungen, doch etwas zurückzustehen nützen nichts und als einer von ihnen gerade am Kupplungshebel zieht, während ich am anderen Ende den Nippel aufschrauben will, habe keine Nerven mehr und schubse ihn weg. Aber auch das findet man noch lustig. Es ist wie im Kindergarten, und das meine ich nicht zur Belustigung. Das Verhalten der Leute hier ähnelt in vieler Hinsicht wirklich dem Verhalten von Kindern im Vorschulalter. Ich bin jetzt über vier Monate auf dem Subkontinent und obwohl ich nichts gegen Kinder habe: Ich bin nicht Kindergärtner, und sogar dieser ist nach einem Tag unter Kindern mit den Nerven am Ende. Ich inzwischen auch. Nach einer guten halben Stunde gehts weiter und schon bald bin ich in Chittagong. Dort fährt mir wegen mangelnder Aufmerksamkeit meinerseits ein Sattelschlepper im stehenden Verkehr rückwärts auf das Vorderrad. Der Reifen hält die spitze Kante zwar aus, aber einen guten Zentimeter mehr und die Felge wäre dahin gewesen. Ich überhole ihn, bremse ihn aus, steige ab dem Motorrad und schreie ihn auf Schweizerdeutsch an. Es nützt zwar nichts, auch wenn er es verstehen würde, aber ich brauche es. Glücklicherweise finde ich bald ein Hotel. Ich bin fertig und gehe sogleich schlafen. | Bangladesh Je besser die Sicht desto heftiger die Unfälle. |
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