Ich bin weg! unterwegs mit dem Motorrad
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21. Juli 2005 / Japan
Im Zentrum von Hamamatsu mache ich mich erst einmal auf den Weg zur Information am Bahnhof und lasse mir auf der Karte zeigen wo Midori wohnt. Zum ersten Mal in Japan nehme ich die Autobahn um aus der Stadt zu fahren obwohl es kostenlose Alternativen gäbe. Die 20 Rappen pro Kilometer sind es mir wert, um nicht bei dieser Hitze an Rotlichtern stehen zu müssen und den Motor in den Hitzetod zu treiben. Doch das ist erst der erste Teil, Adressen in Japan zu suchen ist etwas anderes. Es ist nicht einmal die Schrift, sondern die eher unverständliche Nummerierung. Die Adresse besteht aus dem Stadtteil und einer Nummer, doch die sagt nichts aus über die Strasse, an welcher das Haus steht. Und in der Nachbarschaft fragen bringt mich auch nicht weiter. Deshalb geht man zur Polizei, denn die hat Karten mit den Hausnummern. Nach Mittag finde ich dann Midoris Haus, doch es ist niemand zu Hause. Ich fahre in der Gegend rum, komme per Zufall an einer Münz-Wäscherei vorbei und bearbeite meine Stink-Klamotten. Der zweite Versuch scheitert auch, ich lege mich irgendwo an den Strand und schlafe nach. Am Abend klappts dann, es ist jemand zu Hause. Doch einfach so hätte ich Midori nach drei Jahren nicht erkannt. Das mag an meiner Unfähigkeit asiatische Gesichter zu unterscheiden liegen, aber auch dass Midori inzwischen Mutter von einem einjährigen Sohn ist. Sie wohnt mit ihrem Mann bei dessen Eltern, das macht man in Japan wohl so. Und der Schwiegervater hat sogar einen Zeltplatz. Nach ein paar Stunden schwieriger aber amüsanter Konversation bekomme ich einen Futon und darf in einem dieser sehr schönen japanischen Zimmer mit Tatami-Matten schlafen.

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