Tagebuch

Tagebucheintrag

20. September 2003 / Pakistan

Als erstes steht heute Morgen ein Schulbesuch bei der Schule meines Gastgebers an. Nach der Chemiestunde sitze ich im Direktionszimmer mit einigen anderen Lehrern beim Tee. Unter den Leuten hier sitzen auch ein paar eher finstere Gestalten, mit Turban und Bart ist der Taliban-Look sozusagen perfekt. Der eine bekennt auch offenkundig seine Sympathie zu Osama bin Laden. Afghanistan ist ja nicht weit. Als ich sage, dass ich das nicht so gut finde, was der Osama gemacht hat, sagt mir mein Gastgeber, dass man das Thema nicht gerne mit Fremden diskutiert. Aber genau mit denen sollten sie es ja diskutieren. So gegen zehn Uhr löse ich mich aus der Gefangenschat baluchistanischer Gastfreundschaft und fahre weiter Richtung Islamabad. Erst sind die Strassen noch relativ gut, doch dann wird es bald sehr holprig. Zudem finde ich auch nicht den Weg, den ich fahren möchte. Die Strassen sind fast gar nicht ausgeschildert und so fahre ich eben nach Kompass. Bald habe ich ein Brennen am rechten Bein und ich merke, dass mein Acerbis-Kunstofftank einen Riss hat. Das ist gar nicht gut. Ich verliere allerdings nur Benzin, wenn der Tank ganz voll ist. Wegen all dem schaffe ich es heute nicht sehr weit und ich penne wieder einmal im Zelt.

Pakistan Chemie-Stunde in der Schule von Ziarat. Pakistan Loralai.

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