Tagebuch
Tagebucheintrag<< Zurück zur Monatsauswahl << Zurück zur Tagesauswahl2. Mai 2004 / Laos | Der Morgen fängt mit Regen und den Geräuschen des ganzen Bauernhofes hier an. Als der Regen nachlässt zwänge ich mich in meine nassen Kleider und in die verschlammten Stiefel. Die Leute vom Dorf weisen mir den Weg wo ich hin will in die Richtung, von der ich gekommen bin. Ich fahre also die gleiche Strasse wieder zurück, doch heute ist sie nass. Die nasse Erde hier ist wie Seife. Es ist der absolute Horror. Die Reifen verkleben, überhaupt kein Halt um die gut 250kg zu balancieren. Mehrmals lege ich das Motorrad zur Seite weil ich es nicht halten kann. Nach einem der Stürze geht es abwärts und zu meinem Horror finde ich die Hinterrad-Bremse nicht mehr. Vorne bremsen geht nicht, sonst rutsche ich weg. Ich setze den Töff in einen kleinen Hang und bemerke, dass es den Brems-Hebel beim letzten Sturz verbogen hat. Ich bin bachnass geschwitzt von den Strapazen. Eine Pause machen geht nicht, denn sobald ich den Helm abziehe schwirren Dutzende von blutriechenden Viechern um mich herum. Nach 12km komme ich in ein Dörfchen wo es zu meiner Überraschung isotonisches Getränk "Made in Laos" zu kaufen gibt. Ich mache eine längere Pause und lasse die Sonne etwas für mich arbeiten. Als ich weiter fahre ist die Strasse tatsächlich etwas trockener und auch nicht mehr so steil. Es folgen ein paar waghalsie Flussüberquerungen und nach 50km bin ich zurück in Lak Sao. Hier sagt man mir, dass ich nur 15km hätte weiter fahren müssen, um dorthin zu kommen, wo ich hin wollte. Allerdings hätte es vermutlich ein paar unüberquerbare Flüsse gegeben. Gut bin ich umgekehrt. Die Dusche ist der Himmel und ich verbinge den Rest des Tages, meine Kleider zu entschlammen. Es war wieder einmal ein Horror-Tag. Einiges schmerzt von der Anstrengung, aber es hat auch etwas positives: Die Einsicht, dass ich nicht nach Kambodscha fahren werde. Dort hat es praktisch nur unbefestigte Strassen und während der Regenzeit mehrere 100km auf solchen zurückzulegen ist mir zu anstrengend und für den Töff auch nicht das beste. | Laos Für eine Nacht das Dach über dem Kopf: einfache Hüttendörfer in Laos. | Laos Warten bis die Strasse trocknet. | Laos Sieht schlimm aus, ists auch. | Laos Einige mögen den Schlamm. | Laos Gute Mienen zum bösen Spiel. | Laos Das gibt weiche Knie. |
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