Um sechs Uhr früh mache ich mich auf den Weg zum Ganges, um die Morgenstimmung einzufangen. Tatsächlich ist schon einiges los und einige Inder baden schon in der Kälte des Morgens oder stehen bis zur Hüfte im Wasser und beten. Angebote für eine Bootsfahrt bekommt man genug und so lasse ich mich auch entlang den Treppen paddeln. Leider löst sich der Nebel nicht auf und so ist die Stimmung eher trist. Beim "Burning Ghat" erklärt mir jemand, wie die ganzen Kremationen ablaufen: Kinder und schwangere Frauen gelten als rein und werden deshalb unverbrannt und mit einem Stein beschwert im Ganges versenkt. Von daher kommt wohl das Gerücht, dass man ab und zu Leichen auf dem Fluss treiben sieht. Der Rest wird eher unzimperlich verbrannt, mit speziellem (teurem) Holz, und bei den Männern wird anschliessend der Brustkorb, bei den Frauen die Hüfte dem Fluss übergeben. Zurück zum Hotel laufe ich durch die engen Gassen der Altstadt. Die sind so eng, dass es keinen Verkehr gibt, aber sie sind wohl das übelste, was ich in Indien je gesehen habe: Kühe hats hier natürlich dennoch, und so läuft man dann auf Millimetern von festgetramptem Kuhmist. Daneben gibts natürlich den üblichen Gestank von all den Inder, die überall hinpissen plus den üblichen organischen und anorganischen Abfall. In dieser Gosse gibt es natürlich viele, die Tee kochen, Brot backen oder sonst irgend etwas zubereiten. Nicht sehr appetitlich. Da bin ich doch froh um mein sauberes Hotel. |