Nach einer weiteren fast schlaflosen Nacht mache ich mich zu Fuss auf den Weg zum Hafen und tatsächlich, die Lia Dewi ist hier, aber von meinem Motorrad ist nichts zu sehen. Das liegt aber daran, dass es unter der Fracht von etlichen Schachteln und Zwiebel-Säcken begraben ist. Nach einer Stunde kommen ein paar Kleinlaster und man beginnt mit dem Abladen. Kurze Zeit später wird auch mein Töff entladen. Über 40'000 km bin ich jetzt gefahren, aber es braucht nur einen Indonesier, um einen Spiegel zu zerbrechen. Natürlich den im Linksverkehr wichtigeren rechten. Aber mit der Ruhe, positiv denken, der Kahn hätte ja auch sinken können. Etwas zögernd gebe ich dem Kapitän meine restlichen Ringgit als Trinkgeld, aber er kann ja auch nichts dafür. Ich fahre zum Zoll doch das Ausfüllen der Dokumente klappt erst beim zweiten Versuch. Ich werde etwas laut, nach zwei schlechten Nächten habe ich nicht allzu starke Nerven. Anschliessend begleitet man mich zur Polizei, denn die will auch noch wissen, dass ich mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs bin. Kurz vor Mittag gehts dann los. Bloss weg von hier. Der Verkehr ist übel, indische Verhältnisse, dafür macht das Tanken Freude, fast iranische Verhälttnisse: Knapp 25 Rappen der Liter. Ich fahre gegen Westen, teils durch Gewitter. Die Strasse ist teilweise geflutet. Am frühen Abend bin ich in Pekanbaru und ein starkes Gewitter setzt ein. Ich entschliesse nicht mehr weiter zu fahren und irre einige Zeit umher, bis ich ein Zimmer finde. Ich habe Hunger und bin müde und gehe deshalb ins Restaurant mit dem goldenen M, die indonesische Küche muss warten. Dass es hier in dieser Dritte Welt-Stadt einen MacDonald's hat kommt mir aber doch eher seltsam vor. |