Tagebuch

Tagebucheintrag

1. Mai 2004 / Laos

Ich verlasse Vientiane Richtung Kambodscha. Die Strasse führt dem Mekhong entlang, so richtig Spass macht es aber nicht: Die Sonne brennt und mein Tank kleckert mich wieder mit Benzin voll. Gegen Mittag entschliesse ich mich, noch eine weitere Grenze zu Vietnam auszuprobieren und zweige nach Osten ab. Die Laoten lassen mich wieder rüber ohne auszureisen, aber das Resultat war eh wie erwartet. Die Zeiten, zu denen der eine oder andere durchgeschlüpft ist scheinen also vorbei zu sein. Um nicht wieder auf die Hauptstrasse zurückfahren zu müssen nehme ich eine Abkürzung. Nach Karte wird aus der Strasse 8 die 8B und die Strasse ist wirklich nicht "A". Bald ist es nur noch ein Karrweg. Es gibt einige Flüsse zu queren und beim einen setze ich den Töff voll in den Schlamm. Knietief sinke ich ein um den Töff wieder frei zu bekommen. Es fliesst viel Schweiss und ein paar unschöne Worte kommen über meine Lippen (ungehört natürlich). Ich verfluche die Karte, die an dieser Stelle eine gute Strasse vorgibt. Gegen Abend kommt noch der Regen und die Strasse wird noch übler. Eine Stunde fahre ich noch durch den Dschungel bis endlich ein Hüttendorf auftaucht. Komplett durchnässt und müde frage ich, ob ich irgendwo unterkommen kann. Die Nacht verbinge ich also in einem dieser ganz einfachen und stromlosen Dörfern.

Laos Buddha hat Schatten, ich nicht. Laos Fleisch auf die Teller Vietnams.

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